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Dienstag, 29. Juli 2003
woelfin, 29. Juli 2003 um 12:29:43 OESZ affektiertes Kierkegaard Substitut da liessmanns k.-portrait am sonntag ausfiel gibts stattdessen dieses hier:
11.8. - 14.8.2003 jeweils um 9.30 eine Radiokolleg Reihe mit dem Titel "Anatomie eines Affekts" hören welche sich
mit dem selben Philosophen beschäftigt.
Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard wagte um
die Mitte des 19. Jahrhunderts die - zumindest auf
den ersten Blick - schier unglaubliche Behauptung,
kein Mensch lebe oder habe gelebt, ohne dass er
verzweifelt gewesen sei. Demnach hätte man es bei
der Verzweiflung mit einem Grundphänomen
menschlicher Existenz zu tun. Da sich die Tendenzen,
an denen Kierkegaard seine Behauptung festmacht, im
Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts eher verstärkt
als abgeschwächt haben, wären wir heute Lebenden
erst recht von seiner Diagnose betroffen.
Das Phänomen der Verzweiflung kann aus
unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden.
Verzweiflung hat mit einem Affekt zu tun, der das
Dasein dermaßen bestimmt, dass das Lebensgefühl im
Ganzen aus den Fugen gerät und die Vertrautheit mit
der Welt verloren geht. Ganz entscheidend hängt das
damit zusammen, dass der Verzweifelte in
Entscheidungen, Situationen oder Lebensumstände
hineingezwungen worden ist, die jegliche
Alternativen ausschließen. Das bedingt nicht nur den
Verlust von Handlungsfreiheit, sondern Rückzug in
Selbsthass, Einsamkeit und Unproduktivität. So kann
der Gedanke der Preisgabe des Lebens zum alles
Beherrschenden werden.
Wie kann der Verzweiflung effektiv begegnet werden?
Gibt es vorbeugende Maßnahmen, die einige Gewähr
bieten, dass man erst gar nicht zur Verzweiflung getrieben wird?
Rubrik Philo
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last updated: 07.04.14, 22:24 Youre not logged in ... Login
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