es war ein 80minütiger vortrag bei dem ich frenetisch 5 seiten mitkritzelte und es gab mindestens 2 passagen die mich sehr beschäftigten, da sie mir in einer kürzlich vergangenen situation sehr weiterhelfen nämlich warum jemand kritisiert aus selbstzweck. warum jemand abwertet, um sich selbst damit automatisch aufzuwerten. und glztg fühl ich mich jetzt gehemmt mein handmanuskript hier aufzubreiten oder vielleicht hab ich auch momentan ganz einfach keine schreibfreude. die freude dran persönliches rauszulassen ist erstickt und vergällt. - nun, so belass ichs dabei: bei fünf handgekritzelten seiten in meinem diarianerinnen-ordensbuch.

buch ein beispiel aus seinem tractatus : 'die richtige methode der philosophie wäre eigentlich die: nichts zu sagen, als was sich sagen lässt, also sätze der naturwissenschaft... und dann immer, wenn ein anderer etwas metaphysisches sagen wollte, ihm nachzuweisen, dass er gewissen zeichen in seinen sätzen keine bedeutung gegeben hat'. die veröffentlichung von wittgensteins briefwechsel mit engelmann und v.ficker brachte jedoch seine überzeugung zutage, die 'wichtige' hälfte des tractatus sei die ungeschriebene (!), jene hälfte, die der ethik und dem mystischen gewidmet ist 'wittgenstein wurde (anm.: von mitgliedern des wiener kreises) bedrängt, den philosophischen kampfplatz zu betreten, an ihren treffen teilzunehmen, seine philosophie zu verkünden. er blieb reserviert, wich philosophischen debatten aus und trug den mitgliedern des kreises auf zusammenkünften und in kaffeehäusern statt erläuterungen zum tractatus lieber aus tagore und anderen lyrikern vor. gelegentlich foppte er sie und pfiff ihnen einfach etwas aus einem erstaunlichen klassischen repertoire vor...' quartett